1920
Ein kleiner Junge verliebt sich in den Buchdruck und plant Großes.
Der damals 10-jährige Franz Xaver Stückle entdeckt seine Faszination
für den Buchdruck. Obwohl er zunächst noch zu jung ist, will er in
der Druckerei Leibold in Ettenheim arbeiten und damit den ersten
Schritt auf seinem Weg zum Buchdrucker gehen. Er wird als Austräger
angestellt und kann später eine Lehre zum Schriftsetzer und
Buchdrucker beginnen.
1938
Vom Träumer zum Macher – doch dann kommt der Krieg.
Nach einem Studium an der Fachhochschule in München und dem
Abschluss zum Buchdruckermeister erfüllt sich Franz Xaver nun seinen
Kindheitstraum und übernimmt die von Franz Xaver Leibold 1872 gegründete Druckerei.
Doch das Schicksal hat andere Pläne: Durch den Einzug in die Armee muss Franz Xaver
seinen Traum vorerst wieder aufgeben und die Druckerei verlassen. In dieser
Zeit übernimmt Joseph Leibold (der Sohn des Gründers) wieder die Leitung.
1946
Die Ära Stückle beginnt.
In den folgenden Jahren beginnt das Geschäft Fahrt aufzunehmen. Der
"Ettenheimer Heimatbote" wird gegründet und von der Druckerei
Stückle produziert. Doch das ist längst nicht alles: Auch
Briefmarken, Formulare und vieles mehr wird in den Hallen der
Druckerei gedruckt. Betriebe in ganz Südbaden nutzten die Druckerei
Stückle als Anlaufstelle für die Herstellung von Linotype- und
Monotype-Satz, da sie über die Stadtgrenzen hinaus als
Spezialbetrieb bekannt wurden.
1975
Immer am Puls der Zeit.
Mit zunehmender Beliebtheit und steigender Anzahl an Druckprodukten
mussten auch neue technische Lösungen her, um weiterhin mit der
Konkurenz mithalten zu könne und die Qualität auf ein neues Level zu
heben. So führte die Druckerei Stückle den Fotosatz und den
Offsetdruck ein. Mit den neuen Technologien bieten sich auch neue
Möglichkeiten: Die folgenden Jahre sind geprägt von Neugründungen
vieler unterschiedlicher Anzeigewochenblättern wie dem „Ettenheimer
Stadtanzeiger“.
1991
So geht es nicht mehr weiter – eine neue Druckerei muss her.
Nach der Übernahme des Betriebs durch Franz Xavers Sohn Edgar
Stückle (1983) muss sich die Druckerei grundlegend verändern. Neuere
Technik, mehr Aufträge und vor allem steigende Mitarbeiterzahlen
führen dazu, dass die bisherigen Räume nicht mehr ausreichen. So
zieht die Druckerei um und wird als erstes Unternehmen in den
"Radackern" ansässig, wo sie bis heute besteht. Um die
Heimatverbundenheit und die Förderung lokaler Vereine der Familie
Stückle zu würdigen, wird die Straße 1999 offiziell in
„Stückle-Straße" umbenannt.
2011
Printmedien im Fokus.
Im Zuge einer Neuausrichtung beschloss die Druckerei Stückle, ihren
Fokus und Schwerpunkt auf Printmedien zu legen. Wochenzeitungen
sollen nicht weiter produziert werden und man entschied sich, diese
Druckaufträge 2003 an die WZO Verlags GmbH (WochenZeitungen am
Oberrhein Verlags GmbH) zu verkaufen. Doch damit nicht genug. Die
Druckerei Stückle rüstet auch technologisch weiter auf und führt den
Digitaldruck ein und kann so auch kleinere Auflagen oder personalisierte
Druckaufträge fertigen. Mit dem AFGA Apogee Workflow wird auch der
Produktionsprozess modernisiert und somit optimiert.
2023
Wenn Sohn und Enkel in die Fußstapfen ihrer Väter treten.
2018 beginnt mit Jan Henning Stückle eine neue Ära. Der Enkel des
Gründers Franz Xaver übernimmt die Geschäftsführung. Nun wird das
Familienunternehmen in dritter Generation geleitet. Mit ihren
langjährigen Geschäftspartnern und Kunden pflegen die Stückles seit
jeher engen Kontakt. Und damals wie heute steht die Druckerei für
Tradition und Handarbeit in Verbindung mit moderner Technik – die
Grundpfeiler für viele weitere Jahre Stückle Druck & Verlag.